Als Schmuckstück am Körper, im Münzfach im Geldbeutel, im Auto am Rückspiegel oder als Einrichtungsgegenstand in der Wohnung: Mit einem Glücksbringer ist die persönliche Portion Glück immer dabei. Aber woher kommen die Symbole und was bedeuten sie eigentlich?
Jedes Jahr am 20. März ist Weltglückstag – doch mit einem Glücksbringer im Gepäck sollte das Glück auch die übrigen 364 Tage im Jahr mit Ihnen sein. Von Kupferpfennig bis Hasenfuß – dies sind die Geschichten der berühmtesten Glückssymbole und Erklärungen darüber, warum ihnen Glück verleihende Kräfte zugesprochen werden.
Vor mehr als 2.000 Jahren glaubten die alten Druiden, dass das Mitführen eines Glücksklees vor Unheil schützt. Und auch in der Kirche findet man immer wieder den Klee als Glückssymbol, der das Kreuz Christi oder auch mit seinen Blättern die vier Evangelien versinnbildlichen soll. Damals wie heute ist wichtig: Der Klee muss unbedingt vier Blätter tragen, um Glück zu bringen. Normalerweise mit drei Blättern bekleidet, gilt das Aufspüren einer vierblättrigen Pflanze als seltene Ausnahme und hat sich so im Volksglauben etabliert. Ein Tipp: Es soll der Legende nach kein Glück bringen, wenn man für sich selbst nach einem vierblättrigen Klee sucht. Nur, wenn man die Pflanze zufällig findet und anschließend verschenkt, soll sie der beschenkten Person Glück bringen.
Den Glückspfennig kennen sicher die meisten als Symbol für Reichtum. In vielen Portemonnaies findet man heute noch immer den berühmten Kupferpfennig. Er soll – so wird es überliefert – seinen Ursprung vor vielen Jahrhunderten im Tauftaler haben: Das mittelalterliche Ritual besagte, dass eine medaillenartig geprägte Münze zur Taufe eines Kindes, diesem lebenslanges Glück bringen sollte. Mit der Währungsreform im
19. Jahrhundert hat der Glückspfennig den Tauftaler in seiner Symbolik abgelöst. Auch heute noch soll er volle Taschen und finanziellen Wohlstand bescheren und ist zudem ein beliebtes Hochzeitsgeschenk an frisch Angetraute. Der kupferne Pfennig wird allerdings mittlerweile zumeist durch seine moderne Version, den Glückscent, ausgetauscht.
Krabbelnde Käfer galten im Volksmund als Glücksbringer, wenn sie mit der linken Hand gefangen und in der Hosentasche mitgeführt wurden. Heute beschränken sich die glückbringenden Fähigkeiten nur noch auf den Marienkäfer – und das, ohne ihn fangen zu müssen. Landet er auf einem Menschen, soll das Glück bringen, so sagt man sich noch heute. Aber auch im Christentum tritt der Marienkäfer als Glücksbringer in Erscheinung und geht auf die heilige Jungfrau Maria zurück: Eine Überlieferung besagt, dass Maria den Menschen nach ihrem Ableben Marienkäfer als Geschenk für eine erfolgreiche Erntesaison schickte, da sich viele Marienkäferarten von Läusen und anderen Schädlingen ernähren, die die landwirtschaftlichen Rohstoffe angreifen. Der Marienkäfer ist demnach Schädlingsbekämpfer und einer der berühmtesten Glücksbringer zugleich.
Das Pferd gilt seit der alten Römerzeit als wertvolles Symbol für Stärke. Kein Wunder also, dass das Hufeisen, das dem Pferd über Stock und Stein Schutz gewährt, zum Glückssymbol wurde. Damals schon wurde das Finden eines Hufeisens mit dem Finden des ewigen Glücks gleichgesetzt: So wurde das Hufeisen beispielsweise für eine sichere Seefahrt am Mast von Schiffen befestigt oder an den Türrahmen genagelt, um das Hab und Gut zu beschützen und Geister zu vertreiben. Wer heute ein Hufeisen als Talisman nutzen möchte, sollte darauf achten, es stets mit der Öffnung nach oben aufzuhängen, damit sich das Glück darin sammeln kann. Mit der Öffnung nach unten fällt all das gesammelte Glück heraus, so die Überlieferung.
In vielen Kulturen auf der ganzen Welt steht der Hase sinnbildlich für Reichtum, Wohlstand und Fruchtbarkeit. Er ist zudem seit jeher fester Bestandteil der mittelalterlichen Volksmagie. Doch warum der Hasenfuß auch heute noch als Glückssymbol gilt, ist nicht eindeutig geklärt. Es heißt, dass der Hase mit all seinen positiven Eigenschaften am einfachsten an der Pfote mitgeführt werden kann und daher der Hasenfuß zum Glücksbringer in vielen Ländern wurde. Übrigens: Im Europa des Mittelalters glaubte man fest daran, dass ein um den Hals gehängter Hasenfuß Zahnschmerzen vertreiben würde. Heute werden Hasenpfoten nur noch industriell nachgefertigt und symbolisch mitgeführt.
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