Ob Paddeln, Planschen oder Promenieren – wir stellen die Lieblingsseen in Deutschland vor, die in jeder Saison etwas zu bieten haben.
Nicht ohne Grund ist der in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Grenze gelegene Eibsee einer der wohl schönsten in Bayern sowie ganz Deutschland: Er besticht durch sein kristallklares, türkisfarbenes Wasser und seine einmalige Lage: Der etwa 3.000 bis 4.000 Jahre alte Eiszeitsee ist von schroffen Gipfeln des Wettersteingebirges und zahlreichen lauschigen Waldgebieten umgeben und bietet einen fantastischen Blick auf die Zugspitze.
Die beeindruckende Naturvielfalt lässt sich am besten auf dem etwa 7,5 Kilometer langen Eibsee-Rundweg erleben: Entlang der gut zweistündigen Wanderstrecke kommen Gäste an imposanten Wasserfällen, steilen Felswänden und idyllischen Wäldern vorbei – sowie an den neun kleinen Eibsee-Inseln. Ein absolutes Muss für jeden Besuch vor Ort: die neunminütige Fahrt hoch zur Zugspitze: In 3.000 Metern Höhe wartet ein fantastisches Bergpanorama, das seinesgleichen sucht. Extra-Tipp: Wer lieber nur zu Fuß unterwegs ist, fährt weiter ins nahegelegene Grainau und wandert zur atemberaubenden Höllentalklamm.
Von Bayern geht es weiter nach Nordrhein-Westfalen, wo der künstlich angelegte Halterner See liegt. Knapp 100 Jahre alt, ist er mit 307 Hektar und einem Fassungsvermögen von gut 20 Millionen Kubikmeter Wasser heute ein wichtiger Trinkwasserspeicher – und versorgt rund eine Million Menschen im nördlichen Ruhrgebiet.
Gleichzeitig ist der Halterner See ein populärer Freizeitort: Ob Schwimmen, Rudern, Segeln, Surfen, Tretboot fahren oder mit dem Schiff schippern – auf der 30.000 m2 großen Wasseroberfläche können Wasser- und Sportbegeisterte sich austoben. Besonderes Vergnügen für Groß und Klein bietet auch das Strandbad mit seinem etwa 800 Meter langen, malerischen Naturstrand. Am gegenüberliegenden Ufer lassen sich einige Cafés entdecken, die zum Entspannen einladen und einen fantastischen Blick auf den Stausee bieten. Gut erholt und frisch gestärkt können Seebesucherinnen und -besucher dann noch die Waldgebiete Hohe Mark und Haard – idealerweise mit dem Rad – erkunden.
Auch der Cospudener See – von Einheimischen auch liebevoll „Cossi“ oder „Cospi“ genannt – ist ein beliebtes Ausflugsziel für einen Tag am See. Nicht minder interessant ist seine Geschichte: Die ehemalige Braunkohlefläche wurde zu einem Naherholungsgebiet am südlichen Stadtrand Leipzigs umfunktioniert und bietet nun Freizeitspaß und Entspannung im Grünen. Von Segeln, Surfen, Kanu fahren über Tauchen und Angeln bis Wasserwandern: Die Liste der möglichen Aktivitäten ist lang und die Freude über den ab 1993 angelegten See groß. Ein wirkliches Highlight ist der Zöbigker Hafen, auch Pier 1 genannt. Hier wähnt man sich plötzlich im fernen Schweden oder Dänemark. Der Grund: Die Gestaltung mit kunterbunten Holzhäuschen erfolgte in Anlehnung an skandinavische Vorbilder. Dass man aber doch in Sachsen ist, lässt sich mit einem Blick vom kostenlosen Aussichtsturm Bistumshöhe am südlichen Westufer leicht überprüfen. Die 35 Meter hohe, durchbrochene Holzkonstruktion bietet einen beeindruckenden Rundumblick über das Leipziger Neuseenland, das Waldgebiet Neue Harth und den ehemaligen Elsterstausee. Und tierische Begleitung wartet direkt am Fuße des Turms in Form eines Freigeheges für Bisons und Sikawild.
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