Wer eine Rose verschenkt, tut das oft nicht ohne Grund. Wohl ist demjenigen bekannt, dass die rote Rose für Romantik und die Liebe steht. Aber auch viele andere Blumen haben eine spezielle Bedeutung und mit dem Sommer tritt für einige die Blütezeit ein. Lesen Sie hier, welche Sommerblumen sich besonders prachtvoll im Garten machen und welche Symbolik hinter ihnen steckt.
Die facettenreiche Iris, auch Schwertlilie genannt, erstrahlt im Sommer in verschiedensten Farben. Insgesamt gibt es mehr als 250 Arten. Unter Hobbygärtnerinnen und -gärtnern ist wohl die pflegeleichte Bart-Iris am bekanntesten. Sie verträgt sommerliche Hitze gut und muss nur gelegentlich gegossen werden. Abhängig von ihrer Größe fängt die Blume zu unterschiedlichen Zeitpunkten an zu blühen: Die Niedrige Bart-Iris (15 bis 40 Zentimeter) blüht schon im April. Die Mittlere und die Hohe Bart-Iris (jeweils 40 bis 70 Zentimeter sowie 70 bis 120 Zentimeter) haben erst ab Mai ihre Blütezeit. Der Name der Blume findet ihre Bedeutung in der griechischen Mythologie: Hier war Iris die Göttin des Regenbogens. Sie diente vornehmlich als Botin für die Göttin Hera, der Gemahlin von Zeus. Wenn ein Regenbogen am Himmel des alten Griechenlands erschien, handelte es sich der Legende zufolge um die Göttin Iris, die den Menschen auf Erden Botschaften aus dem Olymp überbrachte. Noch heute steht die Iris für eine positive Botschaft. Neben Beständigkeit und Treue symbolisiert sie außerdem Energie und Kreativität. Diese Symbolkraft ist auch in der Kunst wiederzufinden: So hatte Vincent van Gogh eine Vorliebe für Schwertlilien – ebenso wie für Sonnenblumen. Sie dienten als Motive für mehrere seiner berühmten Werke.
Wie der Name schon verrät, ist die Sonnenblume ein wärmeliebendes Gewächs. Ihre leuchtend gelben Blütenblätter sind von Juli bis Oktober stets der Sonne zugewandt und auch die heiße Mittagssonne macht ihr nichts aus. Die majestätische Sonnenblume wächst schnell heran. Dabei kann sie, je nach Gattung, etwa zwei bis drei Meter erreichen. Einige Arten wachsen aber noch höher. Den Guinness-Weltrekord hält ein Hobbygärtner aus Nordrhein-Westfahlen: Sein größtes Exemplar ragte auf einer Höhe von 9,17 Metern, gestützt durch ein Baugerüst*. [1] Die botanische Bezeichnung der Pflanze „Helianthus“ leitet sich von den griechischen Wörtern für Sonne (helios) und Blume (anthos) ab und soll einen Bezug zur griechischen Mythologie haben. Der Geschichte zufolge verschmähte der Sonnengott Apollon ein Mädchen. Das setzte sich auf die Ablehnung hin auf einen Stein und trat in Hungerstreik. Vor lauter Kummer verwandelte es sich schließlich in eine Sonnenblume, dessen Blüte sich stets nach der Sonne drehte. Obwohl die Sonnenblume also eine dramatische Liebe in der griechischen Mythologie erfuhr, steht sie heute für Fröhlichkeit, Freude und Wärme. Wer jemanden eine solche Blume schenkt, sagt eindeutig „Ich mag dich“.
Das Sumpf-Vergissmeinnicht verschönert im Sommer fast jeden Gartenteich mit seiner reichen Blütenpracht. Nicht zu verwechseln ist es mit dem verwandten Waldvergissmeinnicht, das sehr ähnlich aussieht und im Frühling Blütezeit hat. Ihren deutschen Namen erhielt die Blume einer von vielen Sagen zufolge aus dem Mittelalter. Ein Ritter pflückte demnach die zarte blaue Blume für seine Geliebte am Flussufer. Dabei stürzte er ins Wasser, wurde fortgerissen und konnte dem Mädchen nur noch zurufen: „Vergiss mein nicht“. Seither steht das Blümchen für Hoffnung auf ein Wiedersehen und für Treue. Auch deshalb ist das Vergissmeinnicht ein beliebtes Geschenk unter Paaren. Im Garten blüht die Sommerblume auch dann noch, wenn andere Teichpflanzen bereits ihren Glanz verlieren. Pflegeleicht wächst die Wasserstaude an sumpfigen Standorten in voller Sonne oder im Halbschatten. Zur Freude von Gärtnerinnen und Gärtnern ist das Sumpf-Vergissmeinnicht außerdem eine insektenfreundliche Pflanze. Sie zieht Hummeln und Bienen an, welche die Grünflächen bestäuben und beleben.
*https://www.guinnessworldrecords.de/news/2015/6/rekordblume%20im%20heimische%20garten
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