Fasching, Karneval, Fastnacht oder Fasnet – trotz regionaler Namensunterschiede sind sich Närrinnen und Narren deutschlandweit einig: Am 11. November startet die fünfte und schönste Jahreszeit. Als Teil der Freiburger Narrenzunft „Mooswaldwiibli“ startet die närrische Zeit des Jahres für SKL-Millionärin Dagmar Schompeter-Munz schon deutlich früher. Die Gewinnerin berichtet, wie sie die für sich schönste Zeit des Jahres begeht.
„Kaum zu glauben, dass der Sommer schon wieder vorbei ist und wir uns rasend schnell auf Fasnet, eine meiner liebsten Zeiten im Jahr, hinbewegen. Auch wenn ich als Renterin nach Belieben in den Urlaub fahren kann ist ab jetzt die Urlaubsplanung zweitrangig. Als Zunftvögtin der ‚Mooswaldwiibli‘ habe ich den Vorsitz einer Narrenzunft und daher bis zur Fasnet jede Menge zu tun. Veranstaltungen und Umzüge werden organisiert, Kostüme zusammengestellt. Bis zu ‚Duschding‘ (dem Donnerstag vor Aschermittwoch) ist dann eigentlich jede Woche etwas zu tun.
Die Tradition der Narrenzünfte besteht in Freiburg schon seit vielen Jahren und baut auf Traditionen aus dem Mittelalter auf. Heute gibt es rund 34 Freiburger Zünfte, die in der Breisgauer Narrenzunft vereinigt sind. Jede einzelne hat ein unterschiedliches Brauchtum sowie Entstehungsgeschichten und Kostüme. Unsere Narrenzunft entstand im Freiburger Stadtteil Landwasser, das früher ein sumpfiges Mooswaldgebiet war. Und so sind unsere Kostüme, ‚Häs‘ genannt, natürlich in den Farben des Waldes gehalten: Die Farben gelb, grün, rot und braun symbolisieren gleichzeitig auch die vier Jahreszeiten und verkörpern die Figur eines ‚Kräuterweibleins‘.
Schon seit 1975 gibt es unsere Narrenzunft und bis heute versuchen wir, die Fasnet unter alemannischem Vorbild aufleben zu lassen. Ab dem 11. November gibt es zahlreiche Ereignisse die geplant werden. Wirklich ernst wird es dann aber erst 4 Wochen vor dem Samstag vor Rosenmontag. Zum einen ‚schnorren‘ wir im Stadtteil für die Kinderfasnet am folgenden Dienstag, zum anderen stellen wir hier traditionell den Narrenbaum auf, der mit Gesang und dem traditionellen ‚Hästanz‘ gefeiert wird. Bis zum Aschermittwoch warten dann weitere Veranstaltungen und Umzüge, bei denen wir unsere Zunft und die Kostüme präsentieren. Auch versuchen wir möglichst viel Schnorrgut zu sammeln, sodass wir den Kindern ein möglichst kostenfreies Fasnetvergnügen bieten können. Bei den Umzügen sieht man neben vielen Narren auch weitere Figuren: Teufelsgestalten, Hexen und Tiere. Ich freue mich immer sehr auf die Umzüge, denn Jung und Alt treibt es gleichermaßen zum Zuschauen und Feiern auf die Straßen. Wer mal außerhalb der närrischen Zeit in Freiburg unterwegs ist, dem empfehle ich das Freiburger Fasnetmuseum. Hier werden alle Narrentypen der verschiedenen schwäbisch-alemannischen Fasnettraditionen präsentiert.
Für mich als Zunftvögtin, also Vorsitzende der Narrenzunft, ist die Zeit der Fasnet natürlich geprägt durch viel Vorbereitung und Organisation. Dabei darf der eine oder andere Berliner natürlich auch nicht zu kurz kommen. Am liebsten esse ich die Leckerbissen, die auch Krapfen, Pfannkuchen oder Kräppel genannt werden, traditionell mit Erdbeer-Gelee gefüllt. Dann muss natürlich auch eingekauft werden, die Säle werden dekoriert und das Programm wird gestaltet. Aber all die Zeit wird entlohnt, wenn wir während der Narren- oder Fasnetumzüge durch Freiburg laufen und die begeisterten und staunenden Augen der Zuschauerinnen und Zuschauer sehen, vor allem die der Kinder. Alten Brauchtum zu bewahren ist mir sehr wichtig und ist es mir eine Herzensangelegenheit, meine Begeisterung für Fasnet mit anderen zu teilen.
Genauso kam ich nämlich auch das erste Mal mit einer Narrenzunft in Kontakt: In den achtziger Jahren haben wir in Spanien Urlaub an der Atlantikküste gemacht und zufällig einen Freiburger kennengelernt, der uns gleich für die Narrenzünfte begeistert hat. Vieles scheint bei mir durch Zufall zu passieren – meine Leidenschaft für die Fasnet und mein Gewinn bei der SKL-Lotterie zählen eindeutig zu den besten Zufällen.“
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