Von den Anfängen des Fußballs bis zur heutigen Spielform: Anlässlich der Europameisterschaft 2024 in Deutschland werfen wir einen Blick auf die Ursprünge des Fußballs.
Das wahrscheinlich erste Tor der Welt fiel vor etwa 5.000 Jahren in China. Die Sportart war dem heutigen Fußball sehr ähnlich: zwei gegnerische Mannschaften, ein Spielfeld, ein Ball und zwei Tore. Letztere bestanden aus fünf Meter hohen Holzwänden mit einem nur 40 cm kleinen Loch, durch das es galt, den mit Gras oder Federn befüllten Lederball zu schießen. Im Reich der Maya und Azteken spielten die Menschen ebenfalls bereits leidenschaftlich gerne Ballspiele, allerdings nicht zu ihrem bloßem Vergnügen, sondern als religiöse Handlung und zu Ehren der Götter. Zum Spielen verwendeten sie schwere Kautschukbälle.
Den heute bekannten Fußball prägten die Engländer entscheidend mit. Bereits im zwölften Jahrhundert spielten sie eine ruppige Fußballvariante, den sogenannten Folk Football – ohne wirkliche Regeln. Einzig festgelegt war die Spielzeit von acht Stunden pro Partie sowie das Spielfeld, das sich oft über mehrere Kilometer erstreckte. Der Ablauf: Ein medizinballgroßes Spielgerät wurde auf das Spielfeld geworfen, das dann durch ein Tor geschossen werden musste. Die teilweise sehr harte Spielweise hatte zur Folge, dass die Obrigkeit den Sport immer wieder verbot, da sie darin die soziale Ordnung bedroht sah. Ab den 1830er Jahren wurde der Folk Football gemäßigter und sollte Werte wie Fairness, Teamgeist und Selbstbeherrschung fördern.
Da die fußballähnlichen Spiele im Laufe der Jahre in der englischen Bevölkerung immer beliebter wurden, setzte man 1848 an der Eliteuniversität Cambridge erstmals ein gültiges Regelwerk auf, um den Mannschaftssport klar und fair zu organisieren. Auch die ersten Fußballklubs bildeten sich an englischen Universitäten und Privatschulen. Der älteste Verein wurde am 24. Oktober 1857 gegründet und trägt den Namen Sheffield Football Club. Nur sechs Jahre später entstand die Football Association, kurz FA, der erste nationale Fußballverband der Welt. Im selben Jahr wurden die Regeln des Ballsports, der bald darauf die Welt erobern sollte, nochmals konkretisiert.
Über die Dekaden hinweg hat sich der Fußball stetig weiterentwickelt: Er wurde schneller, taktischer, hat verschiedene Spielstile, wie beispielsweise Tiki-Taka, sowie zahlreiche Superstars hervorgebracht. Das Nonplusultra im weltweiten Fußballsport sind wohl die Fußball-Weltmeisterschaften, die bis auf die Zeit zwischen 1938 und 1950 im vierjährlichen Rhythmus stattfinden.
1954, 1974, 1990 und 2014 – diese Jahre dürften vor allem allen Fußballbegeisterten hierzulande ein Begriff sein, denn in diesen Jahren spielte sich die deutsche Männer-Nationalmannschaft in teils dramatischen Endspielen zum Weltmeister. Jetzt steht aber erst einmal ein anderes Fußball-Highlight an: die Europameisterschaft 2024. Und wer weiß: Vielleicht reckt die deutsche Nationalmannschaft nach dem Finale am 14. Juli im Berliner Olympiastadion den Pokal nach 1972, 1980 und 1996 zum insgesamt vierten Mal in den Nachthimmel.
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