Anstoßen – ja, nein? Wie funktioniert noch einmal die „Telleruhr“? Und was gibt es bei Gläsern, Besteck und Co. zu beachten? Mit folgenden Knigge-Benimmregeln verläuft das gehobene Dinner ganz entspannt.
Startet das Essen mit einem Aperitif, wird dieser meist nicht direkt am Tisch serviert und auch nicht dorthin mitgenommen – doch spätestens, wenn die Getränke zu Menübeginn eintreffen, sollte das Aperitif-Glas einer Servicekraft mitgegeben werden.
Sobald man Platz nimmt, gehört die Stoffserviette auf den Schoß. Dort verbleibt sie während des gesamten Dinners, mit Ausnahme für ein kurzes Mundabtupfen. Wer zwischendurch den Tisch verlässt, legt die Serviette links neben seinen Teller anstatt auf den Stuhl.
Mit der Besteck-Position auf dem Teller lässt sich dem Servicepersonal einiges mitteilen: Bei einer Essenspause gehört die Gabel auf acht, das Messer auf vier Uhr. Ungenießbare Bestandteile, wie Olivenkerne oder Gräten, dürfen auf elf Uhr verweilen. Sobald das Essen beendet ist, wird das Besteck auf etwa fünf Uhr parallel abgelegt.
Werden Speisen nicht direkt auf dem Teller serviert, sondern zur Selbstbedienung gereicht, sollten stets nur kleine Portionen auf dem eigenen Teller landen. Nachnehmen ist jederzeit möglich. Saucen platziert man Knigge-gerecht auf der Zwölf-Uhr-Position. Nehmen Sie sich auch selbst Besteck, wird das Messer – wie wohl bestens bekannt – rechts neben den Teller und mit der Schneidekante nach innen gelegt, um Verletzungen zu minimieren.
Gläser am Stiel anzufassen sieht nicht nur eleganter aus, es verhindert auch ein Erwärmen des Getränks. Bei Wein wird häufig noch angestoßen, ansonsten fällt dies nach allgemeinen Benimmregeln weg. Übrigens: Früher war das Zuprosten eine Vorsichtsmaßnahme, um Giftanschlägen zu entgehen. Es wurde so heftig angestoßen, dass die Getränke sich vermischten – und somit das Gift in beiden Krügen landen würde.
Sie haben noch nicht genug? Wer mehr über Benimm- und Speiseregeln lernen möchte, kann ein vielfältiges Angebot verschiedener (Online-)Kurse wahrnehmen. Für jedes Alter oder auch Anwendungsgebiet gibt es entsprechende Seminare, etwa auch spezielle „Business Knigge Kurse“.
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